Melilot lächelte Amarthwen an: "Dir ist sicherlich kalt, du sollst dich nicht erkälten. Ich werde Kleider zum Wechseln bringen. Bitte warte hier einen Augenblick." Die Hobbitfrau schenkte der Elbin einen Tee ein und verschwand dann in Richtung der Schlafzimmer. Schnell berichtete sie Glaewen von dem Besuch und ließ sich Kleidung zum wechseln geben. Mit diesem auf ihren Armen kehrte sie wenig später in die Küche zurück.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
"Vielen Dank, ich kann wirklich etwas trockenes vertragen. Obwohl Ihr euch wegen der Erkältung keine Sorgen machen müsst: Elben können nicht krank werden. Zumindest nicht auf solche Weise." Amarthwen nahm den Tee dankbar entgegen und trank einen Schluck. Er war sehr heiss und schmeckte nach Kräutern. Sie fühlte, wie die Wärme wieder in ihren Körper zurückkehrte. Nach kurzer Zeit kam Melilot wieder in die Küche zurück. Auf dem Arm trug sie ein wunderschönes, smaragdgrünes Samtkleid. Amarthwen legte ihre Lederrüstung und die restliche nasse Kleidung ab und zog sich das Kleid über den Kopf. Es passte beinahe perfekt und hatte die gleiche Farbe wie ihre Augen. Es hatte eine recht hohe Taille und die Ärmel waren aus Seide und mit schwarzer Spitze überzogen. "Es ist wunderschön!", sagte Amarthwen. "Es ist lange her, seit ich das letzte mal ein Kleid anhatte." Sie drehte sich einmal um sich selbst um wieder ein Gefühl dafür zu bekommen. "Da fällt mir ein, ich habe ja auch noch eines dabei im Gepäck!" Schnell durchsuchte sie ihre Taschen und kramte ein schwarz-rotes Seidenkleid hervor. Wie alles in der Tasche war es trieffend nass. "Hättet Ihr wohl einen Platz, um es zum trocknen aufzuhängen?", fragte sie Melilot.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Melilot nickte und führte Amarthwen zu einem Kachelofen, welcher eine angenehme Wärme ausstrahlte. Rundherum waren Stangen angebracht, an denen man die Kleidung gut trocknen konnte. Gemeinsam hingen sie die durchnässten Sachen dort zum trocknen auf. Melilot betrachtete die Elbin, sie war eine hübsche Frau. Die Hobbitfrau fragte: "Hat das schlechte Wetter dich zu einer Rast verleitet oder führt dich etwas Bestimmtes zu uns? Kannst du vielleicht heilen? Wir haben zwei schwerkranke Patienten und ich denke Glaewen würde sich über Hilfe aus ihren Reihen freuen." Erwartungsvoll blickte Melilot Amarthwen in die Augen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Amarthwen hängte ihre Sachen auf. In dieser Wärme würden die Kleider bestimmt schnell trocknen. "Es war das schlechte Wetter. Ich bin zwar nicht so oft im Düsterwald, aber so einen Sturm hätte ich eher im Nebelgebirge erwartet... Ich wusste nicht einmal, dass hier eine Burg steht, aber ich war auch seit etwa 300 Jahren nicht mehr im Düsterwald unterwegs." Sie hate alle ihre Kleider aufgehängt. "Heilen... ich kann zwar recht gut Verletzungen einer Schlacht nähen und verbinden und kenne einige Kräuter, aber als Heilerin würde ich mich nicht bezeichnen. Aber natürlich will ich helfen wenn ich kann. Was fehlt ihnen denn?", fragte Amarthwen als sie den besorgten Blick Melilots sah.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Meli sah zu der Elbin hinüber, nervös kneteten ihre Finger die Schürze, die sie trug: "Frodo, der Vater meiner Kinder ..vielleicht kennst du ihn ...wurde von Kankra angegriffen und verschleppt. Er war ihrem Gift ausgesetzt, Glaewen hat seine Wunden bereits versorgt. Aber das Gift kann erst ausgeleitet werden, wenn er wieder kräftiger ist. Ich mache mir große Sorgen um ihn, er ist noch sehr schwach. Ich mag gar nicht daran denken ..wenn ..wenn ..." Tränen schimmerten in Melis Augen, schnell wischte sich die Hobbitfrau über das Gesicht. "Bei der Rettungsaktion wurde auch Brianna verletzt. Kurz ist sie erst bei uns ..und nun das ...sie wollte ihm helfen und hat leider schlimme Verbrennungen davongetragen. Ich habe keine Ahnung wie es dazu kam. Beide sind bei Glaewen in guten Händen, aber ich dachte halt weitere Hilfe würde nicht schaden." Besorgt blickte Meli in den Flur der zum Heilerzimmer führte, sie sollte zu Frodo zurückkehren, viel zu lange hatte sie ihn schon alleine gelassen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Amarthwen sah die Tränen in Melilots Augen. Spontan nahm sie sie in die Arme. Obwohl sie sich noch praktisch gar nicht kannten, spürte Amarthwen, dass es das richtige war. "Das tut mir sehr leid! Ich werde helfen was ich kann. Aber ich denke, Frodo kann ich nicht wirklich viel helfen, mit Giften kenne ich mich gar nicht aus. Aber was Verbrennungen angeht, habe ich etwas." Sie ging zu ihrer Tasche und holte einen Tigel heraus. "Diese Salbe habe ich auf meiner Reise im Süden gekauft, und sie hat mir schon einige Male gute Dienste geleistet. Und vielleicht kann ich ja Frodo immerhin so helfen, dass ich Glaewen ein wenig entlaste, damit sie mehr Zeit für Frodos Heilung aufbringen kann." Sie lächelte Melilot aufmunternd zu. "Er wird wieder Gesund werden, da bin ich mir sicher!"
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Bei den Worten der Elbin keimte neue Hoffnung in Melilot auf. Sie betrachtete den Tiegel mit der Salbe. "Das ist eine gute Idee. Diese Salbe wird Brianna helfen wieder gesund zu werden und Glaewen wird Frodo hoffentlich auch wieder gesund machen können. Komm lass uns in die Heilerkammer gehen, dort stelle ich dir Glaewen und die anderen Bewohner der Burg vor." In diesem Moment kam Erestor mit den Zwillingen in die Küche. Er schaute die Fremde an, auch die Kinder blickten neugierig zwischen ihrer Mutter und der Fremden hin und her. Melilot lachte und wuschelte den Beiden durch die Haare. "Na da seid ihr wieder neugierig ...oder? Das ist Amarthwen, sie ist weit gereist und das schlechte Wetter hat sie zu uns geführt. Artig schüttelten Findegon und Kiríann der Elbin die Hand. Dann setzten sie sich an den Tisch und nippten an ihren Teetassen, welche Melilot ihnen gerade hingestellt hatte.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Müde von dem harten Tag nickte sie nur als Meli ihr von dem neuen Gast erzählte. Am liebsten würde sie sofort ins Bett gehen - aber vorher sollte sie doch etwas essen. Kurz schaute sie noch einmal in das Krankenzimmer. Brianna schlief immer noch tief - und das würde sie auch noch eine ganze Zeit. Frodo döste vor sich hin und öffnete lächelnd die Augen. Diese waren klar und er flüsterte: "Es geht mir besser, aber ich merke noch immer das Gift von ihr." "Ich weiß, aber darum können wir uns erst kümmern, wenn wir beide etwas mehr Kraft haben. Es wird dich nicht mehr töten - dein Körper hat dafür gesorgt. Aber es muß noch raus aus dir. Laß uns morgen darüber reden" sagte sie leise. Er nickte ihr zu und kuschelte sich wieder in seine Decke. Mit einem Lächeln verliess die Heilerin den Raum, um zur Küche zu gehen. Leise betrat sie die diese und sah ein nettes Schauspiel - wie Meli der großen Noldor half die Kleider zu wechseln und dann aufzuhängen . "Seid willkommen in unserem bescheidenen Haus. Seid unser Gast solange wie Ihr mögt. Ich bin Glaewen" sagte sie dann leise und sanft. Mit einem Kopfnicken begrüßte sie Amarthwen - und war gespannt ob diese Noldor wusste wer sie war. Lächelnd ging sie dann zum Herd, um sich auch einen Tee zu nehmen, sie machte sich etwas Honig hinein und schaute dann in der Speisekammer nach Brot und kalten Braten. Sie fand was sie suchte und stellte es auf den Tisch - gegenüber von Amarthwens Platz. Sie setzte sich hin und begann zu speisen. Etwas lauter kam kurz danach ihr Mann in die Küche - gefolgt von ihren Kinder. Lärmend und lachend nahmen auch sie Platz. "Habt ihr noch nicht zu Abend gegessen?" fragte sie dann ihre Familie. "Nein" kam es von allen vieren. Und lachend stand sie auf, um auch ihre Familie mit Speis und Trank zu versorgen. "Nun seid bitte mal leise und begrüßt unseren Gast" rief sie dann und schlagartig war es ruhig. Denn die beiden Frauen in der hinteren Ecke, wo die Wäsche hing... die hatten sie noch gar nicht wahrgenommen. Ereinion stand auf und verneigte sich auch leicht zu dem Gast hin: "Willkommen in unserem bescheidenen Haus. Seid unser Gast solange wie ihr mögt. Ich bin Ereinion" sagte er und schaute dann irritiert seine Frau an, weil diese zu lachen begann. "Habe ich was falsches gesagt?" fragte er, weil auch Meli grinste. "Nein - nur genau dasselbe habe ich vor wenigen Minuten zu ihr gesagt - nur meinen Namen habe ich genannt" sagte Glaewen grinsend. Und Ereinion erwiderte das Grinsen breit, setzte sich wieder hin und begann zu essen. "Kommt - macht endlich fertig was ihr das macht. Und dann lasst uns Essen" rief er zu den beiden Frauen, die schnell die Wäsche aufhingen. Meli half dann noch Glaewen, noch mehr auf den Tisch zu stellen, so das wirklich alle genug hatten. Kaum saßen sie dann - auch der Gast - kamen noch 4 kleine Füße gelaufen.... und die Zwillinge kamen in die Küche gerannt. Sie mußten Brethil im Stall geholfen haben - jedenfalls sahen sie so aus. Nach einem strengen Blick ihrer Mutter wuschen sie sich und ordneten ihre Kleider, bevor sie auch am Tisch Platz nehmen durften. "Fehlen eigentlich nur Erestor und Brethil" sagte Glaewen leise. " Ich bin hier Herrin" hörte sie hinter sich leise den großen Noldor, der gerade ebenfalls die Küche betrat und da sie einen schnellen leichten Schritt hörte, wusste die Heilerin, dass auch Brethil auf dem Weg hierher war. "Gut - dann sind ja alle da. " sagtes sie heiter und lächelte der jungen Frau zu und wies auf einen noch freien Stuhl am Tisch. "Dann einen guten Appetit" Und ein lustiges gutes Essen begann.
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Melilot ließ sich das Essen schmecken. Es wurde munter geplaudert über all die Ereignisse des Tages und immer wieder fielen neugierige Blicke auf Amarthwen. Melilot wusste, dass alle anderen genauso gespannt waren wie sie selbst, was die Elbin ihnen zu berichten hatte. Hatte sie wirklich nur das schlechte Wetter hierher geführt oder würden die Bewohner der Burg bald in ein neues Abenteuer hineingezogen werden?
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Eine Elbin trat ins Zimmer und begrüsste Amarthwen freundlich. Sie begann eine Mahlzeit vorzubereiten. "Vielen Dank, Glaewen. Mein Name ist Amarthwen. Ihr kommt mir bekannt vor, haben wir uns schon irgendwo getraffen?". Doch bevor Glaewen eine Antwort geben konnte, kamen ein Elb mit 3 Kindern durch die Türe. Sofort wurde es im Raum lebendiger. Auch diese begrüssten Amarthwen sehr freundlich. "Ihr tragt einen grossen Namen! Seid ihr mit Gil-Galad verwandt, dass ihr zu seinen Ehren getauft wurded?", fragte sie Ereinion. Doch auch ehe diese Frage beantwortet werden konnte ging die Tür auf und zwei Hobbitkinder rannten herein. Offenbar waren sie Zwillinge. Und kurz darauf trat auch schon ein Amarthwen wohlbekannter Elb ein. "Erestor, ich dachte du seihst mit Elrond in den Westen gegangen!", rief sie und stand auf um ihn zu begrüssen. "Das kommt davon, wenn man ein paar hundert Jahre nicht mehr auftaucht.". Amarthwen lächelte. Sie setzten sich alle wieder hin und begannen mit dem Essen, das vorzüglich schmeckte. Amarthwen bemerkte die vielen neugierigen Blicke und merkte, dass auch sie viel zu erzählen haben würde.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!