Verstohlen grinsten sich Glaewen und Ereinion an, Erestor unterhielt sich leise mit der jungen Frau und die Kinder waren laut genug für alle. Immer wieder mußten die Eltern auf die vielen Fragen und Erzählungen eingehen. So war es zwar ein lustiges, aber auch etwas anstrengendes Abendessen. "Erestor - würdest du bitte unserem Gast ein Zimmer geben? Wenn du was brauchst, lass es mich bitte wissen. Nin ´Chelin, wenn ihr so weit fertig seid mit dem Essen - dann geht es nun ins Bett. Ich bin auch sehr müde und werde ebenfalls schlafen gehen" sagte die Heilerin leise. Erestor neigte seinen Kopf, dass er verstanden hatte und ihr Mann schaute sie besorgt an. Aber sie lächelte ihn nur an und stand auf. "Kommt ihr Rasselbande, ab ins Bad mit euch" rief sie ihren Kindern zu, die nun auch aufstanden. "Gute Nacht und schöne Träume euch allen" sagte sie zum Abschied und verschwand, gefolgt von 3 Elblingen.....
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Der Tag war schnell vergangen und auch Melilot war müde. Nach dem Essen schaute sie, dass ihr Gast gut untergebracht war, Erestor hatte ein schönes, helles Zimmer bereits hergerichtet. Sie begleitete Amarthwen hinein und wünschte ihr eine gute Nacht. Dann machte sie die Kinder bettfertig, erzählte ihnen eine Gute-Nachtgeschichte und als letztes schaute sie nach Frodo. Er schlief fest, hatte sich in seiner Decke eingekuschelt und sein Gesicht strahlte Zufriedenheit aus. Sanft berührte Melilot seine Stirn. Er fühlte sich kühl an, hatte kein Fieber und keinen Schweiß auf der Stirn. Die Hobbitdame wertete dieses als Zeichen der Genesung. Sanft küsste sie ihn auf die Wange und verließ dann das Zimmer. Müde legte sie sich in ihr Bett und war wenig später eingeschlafen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Amarthwen liess sich erschöpft auf ihr Bett fallen. Erst jetzt merkte sie, wie sehr ihr eine richtige Schlafstätte gefehlt hatte. Sie kuschelte sich tief in die Decken und Kissen und war beinahe sofort eingeschlafen.
Die Sonne erhob sich über dem Düsterwald und schien durch das Fenster von Amarhtwens Zimmer. Ein Strahl schien ihr genau ins Gesicht. Sie blinzelte und versuchte, sich zu orientieren. Wo bin ich? dachte sie und dann fiel es ihr wieder ein. Ach ja, die Burg!. Sie stand auf und blickte sich im Spiegel an. Sie ordnete ihre Haare, wusch sich und richtete das Kleid. Dann ging sie nach unten in die Küche, wo schon eifrig gearbeitet wurde. Erst jetzt merkte Amarhtwen, dass sie einen Riesenhunger hatte.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Melilot war früh am Morgen erwacht und bereitete nun das Frühstück für alle Bewohner der Burg zu. In zwei großen Pfannen brutzelte Speck und gerade war sie dabei zig Eier in die Pfannen zu schlagen. Es hieß eine hungrige Gesellschaft satt zu bekommen. Die Hobbitfrau hatte gute Laune und sang leise ein Lied vor sich hin, als Amarthwen die Küche betrat. Melilot lächelte die Elbin an: "Na hast du gut geschlafen? Wie war die erste Nacht in unserer Burg für dich?"
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
"Wie ein Stein!" antwortete Amarthwen. Sie half Melilot die schon fertigen Eier und andere Lebensmittel auf den Tisch zu tragen. Dann setzten sie sich hin und begannen zu essen. "Ihr müsst mir einiges erzählen. Ich habe in den letzen hundert Jahren nicht so viel Gesellschaft gehabt und bin vor allem in anderen Gegenden gereist. Da ist vieles an mir vorbei gegangen." Sie nahm sich ein Stück Brot. "Wie kommt es zum Beispiel, dass Frodo wieder hier ist? Als ich zuletzt von ihm gehört habe, ging er in die unsterblichen Lande..." Amarthwen war sehr neugierig auf die Antwort.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Der Tisch war gedeckt, Melilot setzte sich gegenüber von Amarthwen hin und sah die Elbin ernst an. "Das ist eine lange Geschichte. Während unseres letzten Abenteuers waren sowohl das Leben meiner Zwillinge , wie auch mein Leben mehrfach in Gefahr. Das war zuviel Stress für mich und ich war traurig und durcheinander. Als weiteres sind die Zwillinge mittlerweile 7 Jahre alt und sie hatten ihren Vater niemals kennengelernt, da er ja in Valinor weilte. Glaewen beschloss ihre Mutter und die anderen Valar um Erlaubnis zu bitten, dass er nach Mittelerde zurückkehren dürfte. Es wurde uns erlaubt. Er darf nun solange in Mittelerde verweilen, bis die Kinder erwachsen sind und dann gehen Frodo und ich gemeinsam nach Valinor, denn auch mir wurde die Ehre zuteil in die heiligen Lande zu gehen. Ich hoffe das Frodo nun schnell wieder gesund wird, denn ich habe eine Überraschung für ihn." Über Melilots Gesicht huschte ein Lächeln. "Ich erwarte wieder ein Kind und er hat davon noch keine Ahnung."
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
"Das freut mich für dich!" Amarthwen strahlte. "Ich hatte keine Ahnung von all dem! Ist sonst noch irgendetwas passiert, dass ich wissen müsste?" Amarthwens Gesicht wurde ernst. "Wie gesagt, ich war seit dem Ringkrieg sehr viel unterwegs. Ich habe die letzten grösseren Gruppen von Orks gejagt. So weit, bis ich alle hatte von denen ich hörte.Das hat mich einige Zeit und Narben gekostet..." Amarthwen zog ihren Ärmel nach hinten. Darauf waren 2 grosse und mehrere kleine Narben zu sehen, eigene frischer andere schon älter. "Das sind noch nicht mal die schlimsten." Sie zeigte auf ihren Bauch. "Dort hats mich einmal richtig übel erwischt, ich wäre beinahe gestorben. Wäre ich ich keine Elda, wäre ich es wohl....". Amarthwen dachte an Arhilion. Er hatte sie damals gerettet und jetzt... Tränen liefen Amarthwen über die Wangen. "Es tut mir leid, ich wollte nicht deine Freude trüben." Amarthwen versuchte die Tränen wegzuwischen aber es gelang ihr nicht so gut. "Ist es nicht seltsam? Du gewinnst deinen Liebsten zurück und ich verliere ihn..."
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Bestürzt schaute Melilot Amarthwen an, langsam stand die Hobbitdame auf und nahm die Elbin tröstend in den Arm. "Was ist geschehen? Magst du mir von Arhilion, deinem Liebsten erzählen? Auch uns haben die Orks und eine Gruppe Schwarzelben das Leben schwer gemacht. Ich hoffe sehr, dass wir nun ein wenig die Ruhe geniessen können. Abwer wer weiß schon was die Zukunft noch an Abenteuern für uns bereit hält."
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
"Wir waren gemeinsam auf Orkjagd, seit Jahren schon. Vor ein paar Monaten wurde er gefangen genommen. Ich weiss nicht von wem, es können nicht nur Orks gewesen sein, mit denen wäre er leicht fertig geworden. Seither suche ich nach ihm. Ich habe keinen Beweis, dass er noch lebt, aber in meinem Herzen spüre ich, dass er noch da ist." Amarthwen schluckte die restlichen Tränen herunter. "Als ich vor drei Monaten in Minas Tirith war, erhielt ich die Information, dass ein Nekromantenkult aus Rhun, der noch immer Sauron und Morgoth huldigt, dahinterstecken könnte. Soweit ich weiss, könnte ihr versteck im Düsterwald oder nördlich davon liegen. Deswegen kam ich in diese Gegend."
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Interessiert lauschte Melilot den Worten. Sie konnte sich unter Nekromaten allerdings nichts vorstellen. Sie runzelte die Stirn, war jedoch jetzt schon bereit ihre neue Gefährtin bei der Suche nach Arhilion zu unterstützen. "Was sind Nekromaten? Davon habe ich noch nie etwas gehört. Frodo und ich werden dich bei der Suche unterstützen, sobald er wieder gesund ist. Erzähle auch den anderen von deinen Sorgen und Problemen. Ich bin mir sicher, dass du dann noch mehr Unterstützung erhälst. Hier in der Burg halten alle zusammen. Wir lassen keine Freunde im Regen stehen."
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.