Melilot nickte: "Klar darfst du." Staunend betrachtete sie die Stoffe in Amarthwens Armen. Ihre Finger glitten sanft über den mit Perlen und Diamanten besetzten Stoff. "Das ist ein wunderschöner Stoff. Du wirst darin wie eine Königin aussehen. Ich bin schon sehr gespannt wie das Kleid am Ende aussehen wird." Melilot lächelte die Elbin an. Dann zeigte sie ihr die fertiggestellten Anziehsachen für die Zwillinge. Für Findegon hatte sie einen 3/4 lange Hose und eine Jacke aus dem dunkelblauen Stoff geschneidert, dazu würde der Kleine eine Weste tragen in der abertausende kleine Goldfäden verarbeitet waren, die nun in der Sonne glitzerten. Kiríanns Kleid war fast bodenlang, von der Taille abwärts weit wallend. Dazu würde sie einen Blumenkranz im Haar tragen. Nun machte sch Melilot daran den Stoff für Frodos und ihre Kleidung zuzuschneiden.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Amarthwen betrachtete die Kleider für die Hobbitkinder. Sie würden darin wundervoll aussehen. "Du kannst gut nähen, vielleicht musst du mir das eine oder andere helfen, ich benötigte meine Nähkünste hauptsächlich, um unterwegs Dinge zu flicken." Dann machte sie sich daran, die Stoffe für Arhilion zuzuschneiden. Seine Kleidung würde aus dunkelroten Samthosen, einem Wams aus demselben Stoff, sowie aus einer langen Robe aus dem grünen Brokat bestehen. Für ihr eigenes Kleid hatte sie immer noch keine richtige Vorstellung, das würde sie erst am Schluss machen. Vielleicht hatte ja auch Glaewen noch die eine oder andere Idee.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Melilot zeigte der Elbin den ein oder anderen Kniff beim Nähen und langsam nahmen die Kleidungstücke der Beiden Formen an. Als es dunkel wurde legten sie eine Pause ein. Für heute hatten sie genug getan. Munter plaudernd gingen sie in die Küche zu den anderen hinunter.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Die Woche verflog wie im sprichwörtlichen Flug. Es wurden Bestellungen weggeschickt und Wagenladungen kamen an. Mit vielen köstlichen Dingen für das Fest darauf. Nicht nur Speis und Trank, sondern auch Feuerwerk, Deko-materialien, Geschirr und Besteck. So waren bald alle Vorratsräume und Kammern gefüllt. Es würde nicht alles für das Fest gebraucht werden - aber der Winter stand vor der Tür. Für diese Tage brauchten sie auch so einiges.
Die Kinder lernten mit ihren Lehrern für das Fest - sie wollten was aufführen und vortragen. So war der eigentliche Unterricht gestrichen - aber eine große und fürstliche Hochzeit entschuldigte das. Erestor und die Kinder waren absolut verschwiegen - sie verrieten nichts. Nicht mal die Kleinsten. Alle freuten sich schon sehr auf das Kommende. Am Ende der Woche kamen die ersten Gäste und auch die Musikanten und Gaukler. Eine Bühen wurde erbaut und ein offener Trauungspavillion. Darin stand ein einfacher Altar, alles wurde von Blumen und Grillanden geschmückt.
2 Tage vor der Hochzeit war dann alles fertig und bereit. Das war auch gut so - denn immer mehr Gäste kamen an. Von nah und fern, viele konnten in der Burg untergebracht werden, einige im Dorf. Am Tag vor der Hochzeit flog Glaewen noch mal fort - ihr Kleid müßte ja auch fertig sein und abgeholt werden. Also landete sie wieder einmal in Valinor vor dem Haus ihres Vaters. Sie wurde schon erwartet, die Schneiderin hatte das neue Gewand hierher gebracht. Schnell probierte sie es an - und es passte wunderbar. Die dunkleblaue Seide war mit einzelnen Goldfäden durchwirkt. An der Schulter zeigten sie diese wie der Sternenhimmel. Mit einem passenden Gürtel wurde es in der Taile zusammen gehalten. "Wie eine Königin siehst du aus." sagte ihr Vater lächelnd. "Danke Ada, das muß daran liegen das ich ja eigentlich eine bin.." sie grinste ihn an. "Sind meine Passagiere schon da?" ragte sie dann und zog sich wieder um. Elrond nickte bestätignd. "Ja - sie warten unten auf dich. Gildor ist ganz aufgeregt. Schon zu lange sah er sein einziges Kind nicht." "Ich werde auf sie Acht geben und deine Freunde wohlbehalten hin und zurück bringen, das verspreche ich dir" sagte sie ruhig und lächelte ihren Vater sanft an. Gemeinsam gingen sie in die unter Halle wo Gildor und seine Gemahlin sie erwarteten. Freudig begrüßte Glaewen die Beiden und fragte, ob sie bereit wären auf einem Drachen zu reiten. Da beide Ragnarik kannten, bejahten sie es. Wenn auch etwas verhalten - fliegen ist nicht der Eldar Sache.
So wurde das Gepäck auf dem Rücken der großen goldenen Drachenkönigin verschnürt und dann die Passagiere sicher plaziert. Warm angezogen und festgebunden saß das Paar da und war nun doch aufgeregt wegen des Fluges. Die Heilerin verabschiedete sich von ihrem Vater und Celebrian, stieg in ihren Sattel im Nacken von Rag. und schon ging es los. Es war heller Tag und Ragnarik zog erstnoch ein paar Runden über der Stadt und Insel - so konnten alle von oben Valinor bewundern. Dann sprang der Drache ins Dazwischen - und war wenig später über dem Wald. Sie war absichtlich nicht direkt über der Burg angekommen. Auch hier drehte sie entspannt und friedlich ein paar Runden.
Unten im Park der Burg standen nun einige Personen - unter amderem auch Amarthwen. Erestor hatte sie unter dem Vorwand rausgschickt das sie Glaewen ein Päckchen abnehmen soll. Nur das das "Päckchen" ihre Eltern sein würden - das ahnte sie nicht..... Ragnraik landete ganz sanft und brummte zufrieden...
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Melilots Aufregung wuchs von Tag zu Tag, man heiratete nun ja auch nicht täglich. Ales war perfekt vorbereitet. Nun fieberten die Hobbits dem großen Tag entgegen. Zwei Tage vor dem Fest erschienen Aragorn und seine Familie. Lange Zeit hatten sie sich nicht mehr gesehen. "Es ist mir eine Ehre an diesem Freudenfest teilzunehmen. Gerne bin ich eurem Ruf gefolgt, denn nicht nur in Kriegszeiten sollten Freunde füreinander da sein" sagte er grinsend und schloss Melilot und Frodo fest in seine Arme, danach begrüsste er all seine alten Freunde. Arhilion und Amarthwen wurden ihm von Melilot vorgestellt. Am Vortag der Hochzeit trafen die Gäste aus dem Auenland ein. Frodo begrüßte mit Tränen in den Augen seine alten Freunde. Sie hatten sich so viel zu erzählen. Gemeinsam saßen die Hobbits dann wenig später am See bei einem gemütlichen Pfeifchen und erzählten was sie derweil erlebt hatten. Gespannt lauschte Melilot den Geschichten aus dem Auenland. Ein wenig Wehmut kam in ihr auf. Lange hatte sie ihre alte Heimat nicht mehr gesehen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Endlich war Amarthwen mit dem Nähen fertig. Ihr Hochzeitskleid hatte endlich seine Form gefunden. Als untergewand hatte sie eine helle cremefarbene Seide gewählt, darüber fiel der durchschimmernde edelsteinbesetzte Stoff. Am Oberkörper und den Oberarmen war das Kleid eng anliegend, die restlichen Armel und von der Taille abwärts floss es in langen Bahnen und vielen Falten hinunter. Um die Hüfte würde Amarthwen eine Schärpe aus wessem Samt tragen, die vorne bis fast auf den Boden hing. Ihre Haare würde sie hochstecken und mit vielen kleinen Diamantsternen und weissen Perlen verzieren. Ein Schleier aus weissem Gazestoff reichte bis auf den Boden und sogar noch ein wenig weiter. Amarthwen war sehr stolz auf ihre Arbeit, obwohl sie nicht alles alleine gemacht hatte. Melilot und Glaewen waren ihr mit Tipps und Nähhilfen zur Seite gestanden. Arhilion hatte das Kleid natürlich noch nicht gesehen, sie freute sich schon auf seinen Gesichtsausdruck, wenn er sie das erste Mal so sah.
Die Zeit war wie im Fluge vergangen, bis zur Hochzeit waren es nur noch zwei Tage. Die Elben aus Bruchtal, Lorien und den Grauen Anfurten waren eingetroffen und auch Arhilions Familie war gestern angekommen. Sie hatten viele Geschenke dabei (die natürlich noch nicht ausgepackt wurden) und sie freuten sich riesig auf das Fest. Arhilions Schwester Celebriël kam kaum aus dem Staunen für das Hochzeitskleid heraus und Arhilion genoss es, endlich wieder einmal mit seinem Bruder jagen zu gehen. Glaewen war kurz fortgegangen, doch sie sollte bald wieder kommen. Erestor hatte sie gefragt, ob sie beim Gepäck behilflich sein könnte. Natürlich hatte sie bereitwillig zugesagt. Doch nun stieg nicht nur Glaewen vom Rücken des Drachen sondern noch zwei weitere Elben. Amarthwen traff fast der Schlag, als sie sie erkannte. Es waren ihre Eltern! Diese liefen eilig auf sie zu und die Familie fiel sich in die Arme. Allen liefen Freudentränen über die Wangen. "Wie ist das möglich, dass ihr zurückkommen konntet?" wollte Amarthwen nun endlich wissen, als sie ihre Stimme wieder gefunden hatte. "Uns wurde gestattet, für das Fest zurück zu kehren. Glaewen hat das arangiert und uns abgeholt." sagte, Elwen. Amarthwen drehte sich zu Glaewen um und umarmte sie. "Vielen Dank! Das ist das schönste Hochzeitsgeschenk, dass du mir machen konntest!" Arhilion war auch aus der Burg getreten, nachdem er den Lärm gehört hatte. Amarthwen zog ihn schnell zu sich und stellte ihn ihren Eltern vor. Beide waren entzückt über die Auswahl ihrer Tochter und die drei schlossen sich schnell ins Herz.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Frodo spielte mit den Kindern auf der Wiese. Vom Fenster aus konnte Melilot ihre Familie sehen. Sie lächelte und ein warmes Gefühl kam in ihr hoch, wie sehr liebte sie jeden von ihnen. Ein letztes Mal vor dem großen Tag probierte sie ihr Kleid an. Das zartgelbe Kleid stand ihr ausgesprochen gut. Sanft strich sie über den glänzenden Stoff. Es war bodenlang, im oberen Teil eng anliegend, ab der Taille weit wallend. Ihren Kopf zierte ein mit Blüten besetzter Reif an dem bodenlange, breite Bänder aus weißglänzendem Gazestoff gearbeitet waren. Die Hobbitfrau betrachtete sich im Spiegel und lächelte. Der große Tag konnte kommen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.