Was war das? War das Meliot? Konzentriert lauschte die Heilerin und konnte dann tatsächlich ihre Freundin spüren. Sie war gefesselt und lag irgendwo im Wald. In den knapp 20 Minuten konnten diese Schurken nicht weit gekommen sein.
Sie informierte alle - und Ragnarik suchte von oben die Gegend ab, Brianna verschwand im Wald und niemand sah sie dort.
Ereinion formierte schnell einen kleinen Trupp die vom Fluss aus die Spuren aufnahmen. Die Entführer hatten sich nicht mal Mühe gegeben ihre Spuren zu verwischen. So konnten sie den Spuren gut und schnell folgen und es dauerte nicht lange bis sie die 4 Entführer und Meli fanden. Ragnarik hatte von oben diesen Platz auch schon ausgemacht, aber wegen der Bäume konnte sie nichts tun. Brianna war der Gruppe genau gegenüber - sie hatte sie also auch schon gefunden.

Alle verständigten sich kurz mit Handzeichen - und dann ging es los....

Die vier Nekromanten reagierten blitzschnell auf den Angriff. Die drei Krieger stellten sich schützend um ihren Herrn. Der Anführer riss Melilot hoch und hielt sie als Schutzschild vor seinen Körper. Mit festem Griff umklammerte er die Hobbitfrau, seine rechte Hand drückte einen Dolch an ihren Hals. "Ihr lasst uns sofort gehen oder sie wird hier sterben!" drohte er den Gefährten und seine Augen blitzten bedrohlich.
Melilots Herz raste, sie verspürte einen leichten Schmerz am Hals, als die scharfe Klinge die Haut dort einritzte. Aufgrund der Augenbinde konnte sie kaum ausmachen was um sie herum vor sich ging. Sie war dem Schicksal hilflos ausgeliefert.

Amarthwen hatte sich auf die andere Seite des Lagers geschlichen und spähte von dort durch die Bäume auf das Geschehen. Meliot war als Geisel genommen worden, und die Gefährten hatten kaum Möglichkeit zu reagieren, ohne ihr Leben aufs Spiel zu setzen. Leise schlich sie sich von hinten an den Anführer an. Die Menschen konzentrierten sich alle auf die restlichen Gefährten und bemerkten die Gefahr nicht. Amarthwen hielt ihren Dolch bereit. Sie packte den Nekromanten blitzschnell an den Haaren und riss seinen Kopf nach hinten, gleichzeitig drückte sie den Dolch gegen seinen Hals. "Wenn die Hobbitdame in 3 Sekunden nicht unverletzt und frei ist, ist dein Schicksal besiegelt." raunte sie in sein Ohr. Der Mann zögerte einen Moment. Doch dann liess er sein Messer fallen und liess Melilot los. Offenbar hatte er bemerkt, dass seine vorläufigen Überlebenschancen so höher waren. Die 4 Menschen wurden gefesselt und ins Lager gebracht.

Meli hörte Amarthwens Stimme und dann war sie plötzlich frei. Wieder hatte die Elbin ihr das Leben gerettet. Tiefe Dankbarkeit und Erleichterung machte sich in ihrem Herzen breit. Die Hobbitfrau fiel auf den Boden und begann sofort sich in Richtung ihrer Freunde über den Boden zu rollen. Nach ein paar Umdrehungen blieb sie still liegen und wartete ab. Jemand musste sie nun aus ihrer misslichen Lage befreien.

Als Frodo den Dolch an Melilots Hals sah stand er Todesängste um seine Liebste aus. Doch es ging gut. Sie konnte befreit werden. Frodo lief sofort zu ihr hin und kniete sich nieder. Er streifte die Augenbinde vom Kopf, nahm den Knebel aus ihrem Mund und durchschnitt die Fesseln. Dann nahm er die zitternde Meli liebevoll hoch und tröstete sie. Wortlos lagen sich die Hobbits in den Armen.

Frodo schaute Meli in die Augen: "Geht es dir gut? Ich hatte so Angst um dich. Ich lasse dich nie mehr alleine, das verspreche ich dir." Ein kleines Rinnsal Blut lief vom Dolchschnitt bis in den Kragen ihres Hemdes. Frodo holte ein Tuch aus der Tasche und tupfte vorsichtig darüber. "Die Fesseln waren sehr stramm, mir sind die Hände und Füße eingeschlafen und mir brummt etwas der Schädel. Mache dir keine Sorgen mein Liebster ansonsten geht es mir gut" sagte sie. Frodo begann ihre Hand- und Fussgelenke sanft zu massieren. Meli lächelte, es tat so gut seine Hände auf ihrem Körper zu spüren. Als wieder Leben in ihre Füße kam, half Frodo ihr hoch und Arm in Arm gingen sie langsam ins Lager zurück.

Amarthwen und Arhilion saßen zusammen vor dem Zelt. Meli ging zu den Beiden hinüber und lächelte die Elbin an. "Vielen Dank Amarthwen nun hast du binnen kurzer Zeit zweimal mein Leben gerettet. Ich weiß gar nicht wie ich das wieder gutmachen kann. Wenn wir zurück in der Gogi Burg sind, wollen Frodo und ich heiraten. Mögen Arhilion und du dann unsere Ehrengäste sein?"

Melilot strahlte die zwei Elben an: " Herzlichen Glückwunsch zur Verlobung ihr zwei. Ich wäre für eine Doppelhochzeit. Oder du etwa nicht Frodo?" fragend schaute Meli ihren Liebsten an. "Na klar feiern wir zusammen und das wird das größte Fest welches Elben jemals zuvor gesehen haben" frohlockte Frodo. Er nahm seine Meli in den Arm und küsste sie. Das war die schönste Nachricht die dieser Tag zu bieten hatte. Die Hobbits freuten sich auf die Doppelhochzeit.

Bevor Amarthwen sich noch richtig freuen konnte, hatte sie noch eine Aufgabe vor sich. Der Nekromant und seine 3 Diener mussten ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Die drei Soldaten überliess sie den überlebenden Elben, Menschen und Zwerge. Amarthwen kümmerte sich nicht um ihr Schicksal. Sie packte den gefesselten Nekromanten an den Haaren und zog ihn hinter sich her in den Wald. Die anderen sollten nicht sehen, zu was sie fähig war.

Arhilion sass am Bach und genoss die Natur. Plötzlich trat Amarthwen einige Meter zwischen den Bäumen hervor. Sie sah ihn nicht, sondern ging zum Fluss und wusch sich die Hände und das Gesicht. Erst jetzt sah Arhilion, dass sie mit Blut bespritzt war. Erschrocken stand er auf und stöhnte vor Schmerz auf. Seine Verletzungen waren noch zu frisch für schnelle Bewegungen. Amarthwen blickte ihn geschockt an. "Hast du dich verletzt?" fragte Arhilion besorgt. "Es ist nicht mein Blut..." Amarthwen seufzte. Eigentlich wollte sie nicht, dass irgendjemand davon erfuhr. "Du hast dich an dem Nekromanten gerächt." stellte Arhilion nach einem Moment fest. Amarthwen blickte in den Fluss. Er nahm sie in die Arme. "Es ist gut. Ich will nicht wissen, was du mit ihm getan hast. Wir lassen diese ganze unseelige Geschichte jetzt hinter uns." Hand in Hand gingen sie ins Lager zurück.

Wie gut das Meli so schnell befreit werden konnte und das ihr nichts passiert war.
Die Heilerin freute sich auch für die zwei Paare und lächelte während sie mit den Verletzungen und Wunden beschäftigt war.
Einige waren in furchtbaren Zuständen, und einige würden immer Schäden behalten.
Sie hatte noch einmal einen kleinen Trupp in die Festung geschickt, die sollten schauen ob sie was an Vorräten und Brauchbarem fanden. Vielleicht war da auch was zur "Wiedergutmachung" für die Opfer der Nekromanten dabei. So vergingen ein paar Stunden und am Rande bekam sie mit das Amarthwen ihre Rache bekommen hatte - sie hoffte das es ihr helfen würde.
Als der Trupp wieder zurück kam, waren sie schwer beladen mit Nahrungsmitteln, Getränken und auch mit Wertsachen, das war ein wahrer Schatz. Und er wurde nach Sichtung gerecht verteilt. Jeder bekam etwas ab - aber die Opfer am meisten. So hatten sie etwas um in ihrer Heimat von vorn anfangen zu können.

Da es erst Mittag war, nahmen sie einen kleinen Imbiss zu sich. Dann brachen sie das Zelt ab und verpackten alles - Glaewen und Ereinion wollten an diesem Ort nicht noch eine Nacht verbringen.
Und so zogen sie wieder Richtung Heimat, die Elben sangen dabei und die Sonne schien am Himmel als ob es nichts Schöneres gab.
Gegen Abend fanden sie eine Lichtung (Dank Ragnarik) an einem Fluß. Hier wurde wieder das Lager aufgeschlagen.
Der Hauptmann der Garde hatte unterwegs einen Hirsch geschossen, der nun über einem Feuer bruzzelte während noch alle mit Aufbau und Essen machen beschäftigt waren.
Es wurde ein froher Abend mit gutem Essen für alle, manche erzählten was passiert war, manche von ihrer Heimat. Erst späten fanden die letzten ihr Bett und schliefen seit langer Zeit zum ersten Mal wieder friedlich und ohne Angst.

Meli war so froh das sie diesen schrecklichen Ort endlich verlassen hatten. So verblassten die grauenhaften Erinnerungen etwas. Sie lauschte dem Gesang der Elben und dem ein oder anderen Gespräch. Im Gedanken plante sie schon das Essen für die Hochzeit und sie fragte sich was sie an diesem Ehrentag anziehen sollte. Abends im Zelt kuschelten sich die Hobbits eng aneinander. Die Anspannung war nun völlig von ihnen abgefallen, Meli summte gutgelaunt ein Hobbitlied. Sie freuten sich auf ihr zuhause in der Burg.