Glaewen war auch müde, nicht so sehr wie die sterblichen Freunde, aber sie spürte den Tag in ihrem Körper. Wie spät war es eigentlich? "Die Sonne ist grad untergegangen, ich habe auch gut gekämpft. Der war übel drauf, das kann ich dir sagen. Jetzt habe ich gefressen und mir geht es gut. Nur einige Löcher in den Flügeln - aber mit deiner Hilfe wird das ganz schnell wieder zu sein. Fliegen kann ich noch gut" hörte sie dann Ragnarik sagen. Ein ganzer Tag mit Kämpfen verbracht - kein Wunder das alle so müde waren. "Könntest du dann bitte mal schauen was oben so los ist, und vielleicht sagst du auch Tierzelie kurz Bescheid. Wir haben nur geringe Verluste, aber alle sind wir müde." sagte sie zu ihrer Gefährtin in Gedanken. Dann lobte sie sie noch ausgiebig für ihre Tat - auch ein Drache wollte hören das er gut gekämpft hat. Und dann tat Rag wie ihr geheissen worden war. Kurz darauf hörte sie wieder die vertraute Stimme in ihrem Kopf "Gl´wen, Tierzelie geht es gut und sie läßt grüßen. Beim Überflug über die Burg habe ich gesehen das die da auch ziemlich ratlos sind... weil der andere Drache weg ist . Sie beschwören gerade eine Armee von Untoten - aber das wird noch bis morgen früh dauern. Soll ich jetzt irgendwas machen?" Das war eine gute Frage? Denn Ragnarik konnte viele der Gegner durch ihr Feuer töten. Mit dieser Frage wandte sie sich an die anderen....
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Amarthwen musste nicht lange überlegen. "Wir sollten das Ganze so schnell wie möglich hinter uns bringen. Wir haben jetzt mehr als genug gekämpft und sind alle erschöpft. Bis jetzt haben wir Glück gehabt mit unseren wenigen Verlusten, aber wir sollten unser Glück nicht herausfordern. Rag soll den Nekromanten ein Ende bereiten. Wir können danach immer noch die Burg durchsuchen und allfällige Überlebende zur Strecke bringen."
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Frodo nickte zustimmend. "Lasst es uns so machen wie Amarthwen vorgeschlagen hat. Wir alle können heute nicht mehr kämpfen, wir brauchen eine Verschnaufpause um wieder zu Kräften zu kommen. Ich denke hier unten sind wir solange sicher. Ein paar Krieger sollten abwechselnd Wache halten während wir schlafen. Und morgen werden wir uns dann um den Rest kümmern." Melilot schlief fest, auch Frodo fielen immer wieder die Augen zu. Ein sehr anstrengender Tag lag hinter ihnen. Sanft küsste er seiner Liebsten auf die Stirn. Meli schien es zu spüren, sie lächelte im Schlaf und kuschelte sich noch mehr in seine Arme.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Auch ihr Mann stimmte den anderen zu, und so gab sie diese Antwort an Ragnarik weiter." Klasse - Feuerzeit Bleibt ihr schön da unten. Selbst dort könntet ihr mein Feuer merken. Geht lieber noch tiefer bis ich euch sage das es gut ist" antwortete ihr die Gefährtin. Und Glaewen gab auch das weiter. Schnell war der obere Kerker geräumt und alle hatten sich auf die tieferliegenden Gänge verteilt.
Es dauerte nicht lange und sie hörten ein großes Brüllen - und weit entfernt einige Schreie.... Es dauerte so eine halbe Stunde bis Rag ihrer Gefährtin mitteilte das ihre Arbeit vorbei war.... aber das Feuer würde noch lange brennen. Und sie würde nun Jagd machen auf die, die entkommen waren. Sie hatte auch Brianna gefunden und diese würde ebenfalls jagen gehen. "Sie hat ganz komisch gegrinst dabei - ich glaube ich wollte heute Nacht kein Feind von uns sein - da draußen" Und dann hörten sie nichts mehr - bis auf das Feuer. Und sie spürten es auch hier unten. Die Luft wurde trocken und stickig. Aber der Rauch kam nicht tiefer. So wurde eilig Wasser aus dem Brunnen an alle verteilt. Erst tranken sie alle ausgiebig und dann legte man sich zur Ruhe. Sie konnten momentan eh nichts machen....
Glaewen schaute noch einmal nach den Verletzten. Einigen gab sie noch spezielle Tränke, wechselte den einen oder anderen Verband und tröstete. Denn ein wütender Drache ist immer gefährlich - auch für die Freunde. Aber hier unten waren sie sicher. Und so konnten bald alle ruhig schlafen.....
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Frodo hatte sie geweckt, müde war Melilot mit in den tieferen Kerkergang gelaufen. Ihr tat jeder Muskel weh, soviel hatte sie an einem Tag noch nie kämpfen müssen. Ragnariks Wut war bis hier unten spürbar, die Schreie liessen die Wände erzittern, Melilot erschauderte. Diese Seite der Drachendame hate sie noch nicht so kennengelernt, die sanfte Ragnarik gefiel ihr deutlich besser. Doch die Hobbitdame wusste das Glaewen alle Fäden in der Hand hatte und sie hier unten nicht in Gefahr waren. Frodo hatte ihre Umhänge zu Kopfkissen zusammen gerollt und beide legten sich eng aneinander gekuschelt auf den Boden. Meli lauschte noch eine Weile den Kampfgeräuschen, dann schlief sie wieder ein.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Arhilion erholte sich recht schnell, sogar für einen Elben. Mittlerweile brauchte er nur noch Amarthwen als Stütze, um in einen tieferen Kerker zu gehen. Als er an seiner früheren Zelle vorbeikam, erschauerte er spürbar. Die psychischen Wunden würden noch viel länger brauchen, um zu genesen. Amarthwen legte ein paar Umhänge als Lager hin. Jetzt drohte ihnen keine Gefahr mehr, und so konnten sie sich ruhig auch schlafen legen. Sie schmiegte sich an ihren Liebsten und Arhilion legte seinen gesunden Arm um sie. Bald darauf waren beide eingeschlafen.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Der nächste Morgen - die Heilerin wusste das nur, da Ragnarik sie weckte. Guten Morgen ihr Langschläfer, das Feuer ist weites gehend aus. Ihr könnt also aus dem Loch kriechen. Ich werde auf der Wiese vor dem Höhleneingang warten. Unsichtbar! Oben auf der Festung scheint noch was zu leben - aber da bin ich nicht sicher. Das müßt ihr klären"sagte sie zu ihrer Gefährtin in Gedanken "Ich danke dir meine Große, wir werden zu dir die Verletzten und Kranken schicken - geleite sie zu dem Zelt." antwortete sie ihr auf demselben Weg.
Dann gab sie die Informationen an ihren Mann, den Hauptmann der Garde und die Gefährten weiter. Sie würden es so machen. Da die Heilerin sich sicher war das Amarthwen es sich nicht nehmen lassen würde, Rache zu üben, schickte sie die Hobbits und Arhilion mit. Der Elb, weil er noch nicht stark genug war für einen Kampf und die Hobbits, weil diese sehr sehr leise gehen konnten und den Weg zum Zelt kannten. Und Glaewen hätte sie lieber aus dem Getümmel raus - auch wenn ihr Mut und ihre Tapferkeit keines gleichen fand.
So wurde eine Vorhut voran geschickt um den Weg raus zur Wiese zu sichern, dann kamen alle anderen. Die Gefangenen wollten fast alle raus. Nur ganz wenige - die wirklich kräftig genug waren - würden sie begleiten. Die Gruppe wurde draußen von Brianna und Ragnarik(diese unsichtbar aber präsent)in Empfang genommen. Alle wurden sicher in das Zelt gebracht, wo Tierzele auch nicht untätig gewesen war. Die Zwergin half wo sie konnte - und so hatte mit der Hilfe von Brianna ein Essen zubereitet.
Nachdem die anderen nun in Sicherheit waren ging die Truppe weiter rauf zur Festung. Und Glaewen wusste sofort was ihre Gefährtin gemeint hatte. Ihr Gefühl sagte ihr auch das hier noch jemand überlebt hatte. Also fingen sie an ganz systematisch die Festung zu durchsuchen...
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Melilot war enttäuscht, sie fügte sich jedoch den Anweisungen von Glaewen und brachte Arhilion zum Lager. Auch Adébeth begleitete die Hobbits. Beide Elben plauderten miteinander und waren heilfroh dem Grauen in der Burg endlich entfliehen zu können. Die Zeit dort hatte körperliche und seelische Verletzungen bei den Gefangenen hinterlassen, welche erst langsam wieder heilen würden. Adébeth war sich jedoch sicher, dass Amarthwen Arhilion ein große Hilfe sein würde. Die zwei Elben waren von je her füreinander bestimmt und nun hatte das Schicksal ihnen eine zweite Chance gewährt. Adébeth lächelte, sein Freund würde diese Chance zu nutzen wissen.
Melilot und Frodo bereiteten den Verletzten im Tarnzelt gemütliche Lager, gaben ihnen Speis und Trank. Nachdem sich die Hobbits frisch gewaschen und umgezogen hatten, reinigten sie vor dem Zelt ihre Waffen. Immer wieder blickte Meli hinauf zur Burg. Gerne hätte sie gewusst was dort vor sich ging.
Der Anführer der Nekromanten hatte alle bisherigen Angriffe überlebt, keinesfalls würde er sich den Feinden geschlagen geben. Schon hatte er einen neuen Plan um sein Überleben zu sichern und freies Geleit zu erpressen. Er hatte 3 Krieger angewiesen sich auf die Lauer zu legen und den Gefährten beim Abzug aus der Festung zu folgen. Dieses hatte auch geklappt. Die Krieger waren nur sehr verwundert das die Leute auf einmal im Nichts verschwanden. Sie legten sich nahe eines kleinen Flusses auf die Lauer und warteten auf ihre Gelegenheit.
Melilot machte sich dran vom Fluss frisches Wasser für Tee zu holen. Mit einem großen Gefäß kniete sie sich zum Wasser hinunter und befüllte es. Ein leises Geräusch liess sie herumfahren, doch es war zu spät. Sie spürte noch einen heftigen Schlag gegen den Kopf, dann wurde es dunkel um sie herum. Als sie wieder erwachte lag sie gefesselt und geknebelt mit verbundenen Augen auf dem Waldboden. Sie lauschte um vielleicht ihren Aufenthaltsort heraus zu bekommen. Doch sie konnte nichts ausmachen. So konzentrierte sie sich auf Glaewen und berichtete ihr im Gedanken was passiert war. Sie hoffte, dass die Heilerin sie hören konnte. Sie war so töricht gewesen ohne Waffe hinunter zum Fluss zu gehen, nun hatte sie die Rechnung für ihr Fehlverhalten bekommen. Alleine würde sie sich nicht aus ihren Fesseln befreien können.
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Arhilion sog die frische Waldluft in seine Lungen. Wie lange hatte er darauf verzichten müssen in den dunklen Kerkern. Er sass zusammen mit Adêbeth und ein paar anderen Elben vor dem Zelt und unterhielt sich. Er hoffte, dass Amarthwen bald zurück kam. Nun da sie wieder zusammen waren, mochte er nicht länger als unbedingt nötig von ihr getrennt sein. Die Hobbits sassen ein wenig daneben und reinigten ihre Waffen. Die Hobbitfrau - Melilot war ihr Name, glaubte sich Arhilion zu erinnern - stand auf und lief in den Wald. Der Elb dachte sich nichts dabei, die Gefahr war ja gebannt.
In der Zwischenzeit durchsuchten Amarthwen, Glaewen und der Rest die Ruine von oben bis unten. Doch ausser verkohlten Leichen fanden sie nichts. "Sieht so aus, als hätten wir sie tatsächlich alle erledigt..." sagte Amarthwen, hin und her gerissen zwischen Erleichterung und Enttäuschung. "Lasst uns zum Lager zurückkehren, sonst werden wir noch vermisst." Sie machten sich auf den Weg und nach etwa 20 Minuten kamen sie im Lager an. Amarthwen sah sich um und lächelte als sie Arhilion sah. Doch dann fiel ihr auf, das Melilot nirgends zu sehen war. "Wo ist Melilot?" fragte sie Frodo, der langsam doch ein wenig nervös zu werden schien.
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"Sie wollte am Fluss Wasser holen. Aber das ist schon eine Weile her. Kommt helft mir sie zu suchen! " antwortete Frodo besorgt. So schnell seine Füße ihn trugen rannte er zum Fluß. Den Krug sah er am Wasser liegen, doch von Meli keine Spur. Verzweifelt rief er ihren Namen. "Ich hätte es besser wissen müßen, sie hätte nicht alleine gehen dürfen. Ich hoffe sie ist wohlauf" murmelte er.
Bevor die Gefährten ihn oben in der Burg erwischen konnten, war der Anführer in den Wald gelaufen. Dort hatte er sich mit seinen Kriegern auf einer Lichtung verabredet. Mit Wohlwollen sah er wenig später das sein Plan geglückt war. Sie hatten die Hobbitfrau als Geisel. Unsanft riss er Melilot auf die Beine: "Das werdet ihr büßen. Der Tod meiner Männer bleibt nicht ungesühnt. Du wirst deine Freunde nie wiedersehen ...du Wurm. Du wirst mein Lebenspfand sein und mich eine Weile begleiten." Melilot fürchtete sich vor dem Anführer, er strahlte etwas sehr Böses aus, er war als Gegner nicht zu unterschätzen. Der Mann trat nach seinem Opfer. Da Melilot wie ein Paket verschnürrt war, stürzte sie ungebremst auf den Waldboden. Sie biss die Zähne zusammen und unterdrückte ein Stöhnen. Sie wollte diesen Mann keineswegs noch reizen, wer weiß was er dann mit ihr anstellen würde. Sie hoffte auf baldige Rettung. Die Binde über ihren Augen war etwas verrutscht, so konnte sie kurze Blicke auf ihre Peiniger erhaschen.
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