"Natürlich werde ich das Zelt tragen - das wiegt ja nichts. Faltet es nur gut zusammen, das es mich beim Fliegen nicht behindert. Was genau machen diese Nekromanten und wie kann man die töten? Reicht da mein Feuer?" hörten sie eine Stimme von oben. Ragnarik versuchte so leise wie es für sie möglich war zu reden - trotzdem schauten einige erstaunt zur Zeltdecke hoch
"Ich danke dir meine Liebe, und natürlich wird das Zelt so gefaltet das du es gut tragen kannst. Nekromanten sind sowas wie Zauberer - sie beschwören Tote, so das diese wieder aufstehen. Untote nennt man die. Und wie die zerstört werden, das weiß ich nicht. Aber vielleicht jemand von den anderen?!" sagte Glaewen und schaute ihre Freunde an. Sie hörte das einige der Männer mitbekommen hatten das sie aufbrechen wollten - und packten sie bereits alles zusammen.... dann konnte es ja losgehen.
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Melilot erschauderte bei Glaewens Worten. In ihrer Vorstellung erschien eine Armee von blaßen, ausgemergelten Wesen mit leerem Blick die wie von Geisterhand bewegt wurden und die in wankenden Schritten auf die Gefährten zu liefen. "Noch niemals zuvor bin ich solchen Wesen begegnet. Sie sind doch schon tot. Sie können sicherlich kein zweites Mal getötet werden. Ich weiß mir keinen Rat, weiß nicht ob unsere Schwerter, Äxte und Bögen da was ausrichten können. Ich fürchte mich vor der Begegnung." Ängstlich schaute Melilot in die Runde. Hatte jemand einen Plan?
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
"Nekromanten können wie alle anderen Menschen auch getötet werden. Mit Untoten hatte ich es allerdings bis jetzt auch noch nicht zu tun." Amarthwen überlegte kurz. "Feuer könnte etwas bringen... oder irgendetwas, das den Körper grösstenteils zerstört. Da wir nicht wissen, mit wievielen Gegnern wir es zu tun bekommen, und wie die Festung, bzw. Höhlen aufgebaut sind, schlage ich vor, dass wir heimlich vorgehen. Wenn wir es mit der ganzen Armee, oder was davon schon da ist, zu tun kriegen, werden wir kaum siegen...".
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Frodo und Melilot nickten. Sich heimlich den Bergen und dem Lager der Nekromanten zu nähern war ein guter Plan. Die zwei Hobbits hatten keine Lust einer Riesenarmee Untoter gegenüber zu stehen. Dagegen hätten sie nicht die Spur einer Chance. Sorgenfalten kräuselten Melilots Stirn, hoffentlich muteten sie sich hiermit nicht zu viel zu. Schnell hatte die Hobbitfrau ihre Habseligkeiten zusammen gepackt und Frodo verschnürrte alles sicher auf ihren Ponys. Es konnte losgehen. "Lasst uns im Schutze der Nacht reisen und uns tagsüber verstecken. Was meint ihr?" fragte Frodo.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
"Das ist eine gute Idee." Auch Amarthwen hatte ihr Gepäck gepackt. "Melilot, möchtest du auf Feredir reiten? Der Weg ist wahrscheinlich noch zu beschwehrlich für dich...". Adêbeth hatte sein eigenes Pferd, das Problem für dessen Transport stellte sich also schon einmal nicht. Die Sonne war gerade am untergehen, in kurzer Zeit würde es fast vollkommen dunkel sein. Die Elben würden alle Hände voll zu tun haben, um den Weg zu sehen. Fackeln erschienen der Gruppe zu riskant, man könnte sie sehen.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Melilot nahm dieses Angebot gerne an, dankbar lächelte sie die Elbin an. Amarthwen war ihr behilflich, um auf das für Hobbits sehr große Pferd zu steigen. Feredir schnaubte leise als Melilot ihm sanft über die Stirn strich, es war ein tolles Pferd. Frodo hatte sich ein Plätzchen zwischen ihren Sachen auf dem Rücken von Vinya, ihrem Pony, gesucht. Das zweite Pony trottete brav hinterher. Die Geräusche der Nacht setzten ein. Melilot war zuvor selten Nachts unterwegs gewesen. Nervös blickte sie sich immer wieder um als die Gruppe sich in Bewegung setzte und möglichst leise durch den Wald ritt. Doch die Augen des Hobbits konnten in der Dunkelheit kaum noch etwas ausmachen. Ein ungutes Gefühl beschlich Melilot. Liefen sie nun geradewegs in eine Falle?
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Während Tirzelie in der Satteltasche des 2. Pony einen wunderbaren Platz hatte, half Axa den Gefährten den nächtlichen Weg zu finden.Die kleine Zwergin brauchte nicht viel Platz für ihre Habseligkeiten und das Zelt trug Ragnarik auf dem Rücken.
Alles war gut und sicher verpackt, Ragnarik trug das Zelt und schwebte unsichtbar über ihnen. Sie konnte als einzige wirklich was sehen. Die Elben können im Dunkel zwar auch sehen - aber eben nicht wie ein Drache. So konnten sie von oben gesichert gut durch den Wald ziehen. Die Elbenpferde waren es gewöhnt ganz leise zu sein, und die beiden Ponys der Hobbits machten es instinktiv. Brianna sicherte von hinten - die Vampirin würde dafür sorgen das ihnen niemand folgen konnte.
Sie kamen zwar nicht schnell aber dafür eben sicher voran. Axa half sehr gut und sie fand eine Lichtung für den Tag. Diese war dicht von Bäumen umstellt und war nur aus der Luft sichtbar. Hier schlugen sie das Lager auf, schnell stand das Zelt wieder und die Heilerin bat die Bäume für ihren Schutz zu sorgen. Wie gut das die Eldar auch mit Bäumen reden konnten... und es schien als würden diese zusammenrücken und eine dichte Mauer aus Ästen, Zeigen und Stämmen zu bilden. Es wurde ein ruhiger Tag in dem sie sich gut erholten und ausruhen konnten....
Gegen Abend wurde dann wieder alles zusammengepackt und die Bäume machten ihnen einen Weg. Die Heilerin bedankte sich beim Wald für den Schutz. Und es schien als ob diese sich darüber freute... so zogen sie mit dem Gewissen weiter, das vielleicht auch der Wald ihnen helfen würde, wenn es nötig sein sollte.....
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
So vergingen die Tage und langsam näherten sich die Gefährten dem grauen Gebirge. Sie konnten bis jetzt unentdeckt bleiben. Trotzdem waren sie jederzeit auf der Hut. Eine gefährliche Aufgabe lag vor ihnen und jeder bereitete sich darauf vor. Melilot hatte ihre Waffen kontrolliert, Frodo und sie waren bereit für das vielleicht gefährlichste Abenteuer ihres Hobbitlebens.
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"Morgen werden wir aus dem Wald kommen", teilte Amarthwen den anderen mit. "Dann wird es schwieriger werden uns zu verstecken, da wir etwa 2 Tage lang die Verwitterte Heide durchqueren müssen. Wir sollten unsere Bögen immer gespannt halten, um auf jede Gefahr schnellstmöglich reagieren zu können. Ich schlage vor, dass wir auch weiterhin bei Nacht reisen, die Sicht dürfe jetzt ein wenig besser werden, da der Wald das Licht nicht mehr am Durchkommen hindert."
Einige Stunden darauf erreichte die Gesellschaft den Waldrand. Da es schon langsam Tag wurde, schlugen sie ihr Lager im Schutz der Bäume auf und rasteten bis zum Einbruch der Dunkelheit. Amarthwen nutzte die Zeit um zu Schlafen, doch am späten Nachmittag wachte sie auf und begann, ihre Waffen zu schleifen. Die Schwerter sollten scharf sein, wenn sie auf Feinde trafen. Die ganze Zeit über dachte sie an Arhilion und seine baldige Rettung. Der Gedanke an Misserfolg hatte sie gänzlich aus ihrem Kopf verbannt. Sollten sie zu spät kommen, würde sie ohnehin nicht länger leben wollen. Endlich war die Sonne untergegangen, die Gemeinschaft packte ihre Sachen und zog weiter, immer auf der Hut vor Feinden.
Die Verwitterte Heide war eine Art Hochebene. Dichtes, struppiges und eher trockenes Gras wuchs fast überall, daneben dornige Stäucher. Vereinzelt standen Fören oder andere genügsame Bäume. Wilde Blumen in vielen verschiedenen Farben gaben der kargen Landschaft aber eine unglaubliche Schönheit. Die Nacht neigte sich schon langsam wieder dem Ende zu. Amarthwen war erleichtert, noch keiner Gefahr begegnet zu sein, so konnten sie sich immer noch heimlich der Festung nähern. Kurz vor Sonnenaufgang fanden sie eine geschützte Stelle mit grösserem Baumbewuchs. Dort schlugen sie das Tarnzelt auf, auf dessen Fähigkeit sie jetzt erst recht angewiesen waren. Vom langen Marsch müde, legten sich die meisten erst einmal hin, um zu schlafen. Nur ein paar Elbensoldaten versteckten sich in den Bäumen und hielten Wache. Gegen Mittag war Wachablösung und Amarthwen stieg selbst auf einen Baum. Es war sehr warm, die Sonne brannte vom Himmel und die Zikaden machten sie bald schläfrig. Plötzlich hörte sie einen der anderen Elbenwächter einen gedämpten Warnruf ausstossen. Sofort war Amarthwen hellwach. Der Krieger zeigte auf den Himmel in Richtung der grauen Berge. Etwas grosses flog dort und kam schnell näher. Bald sahen die Wachen, dass es ein Drache war. Amarthwen gab den anderen Elben ein Zeichen, zu bleiben, wo sie waren und liess sich so leise und unauffällig vom Baum gleiten und huschte zum Zelt. Der Drache hatte sie wahrscheinlich nicht gesehen, dazu standen die Bäume zu dicht. In Gedanken dankte sie Eru für Tirzelie und ihr Tarnzelt, als sie ins Zelt schlüpfte. "Wacht auf, ein Drache fliegt auf unser Lager zu!", raunte sie, und hoffte, dass es alle hörten. Fast im selben Moment flog der Drache übers Lager, der grosse Flügelschlag liess das Zelt erbeben, doch es hielt. Der Drache flog jedoch weiter. Noch einige Zeit lang hörten sie die Flügelschläge und vereinzeltes Brüllen, dann wurde es wieder leiser. "Er hat uns nicht gesehen, Eru sei Dank, er hat uns nicht gesehen!" Amarthwen flüsterte die Worte fast unhörbar. Alle im Zelt waren sehr blass und verschreckt.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!