Gegen ein stärkendes Mahl hatte Frodo nichts einzuwenden, er war schon sehr gespannt was Tirzelie ihnen kochen würde. Vorsichtig flößte er Melilot etwas von dem Met ein, das würde ihr gut tun. Sie lag still in seinen Armen, zu still für seine Begriffe. Frodo machte sich Sorgen um Meli und das Ungeborene. Er war der kleinen Zwergenfrau dankbar und schenkte ihr ein Lächeln. Dann sah er sich um. Sie würden neue Zelte brauchen. Fast alle waren bei dem heftigen Angriff der Nekromanten in Flammen aufgegangen. "Ich weiß ja nicht wie die anderen darüber denken, aber ich wäre dafür, dass wir solange hierbleiben bis alle Verletzten wieder reisefähig sind. In der Zwischenzeit werden wir dir beim Zeltbau helfen" sagte Frodo. Amarthwen meldete sich auch zu Wort: "Ein paar Meter von unserem Rastplatz gibt es Höhlen. Aber ob es dort Gold gibt kann ich nicht sagen. Gerne helfen wir dir bei der Suche. So ein Tarnzelt wäre eine kluge Sache."
Ragnarik war am Boden zerstört und wütend auf sich selbst. Sie hatte ihre Reiterin und die Hobbitfrau, die sie sehr gern hatte, in Gefahr gebracht. Sie hatte versagt, sie hatte es nicht vorausgesehen das die Pfeile dem Zelt gefährlich werden könnten, sie hatte einfach zu spät reagiert. So etwas war ihr in all den Jahrzehnten niemals zuvor passiert. Traurig schaute sie zwischen den beiden Frauen hin und her. Sie wachte über deren Gesundheitszustand und war jederzeit bereit einzugreifen wenn es notwendig war. Das war sie Glaewen schuldig und für Melilot fühlte sie sich nun auch verantwortlich. Sie würde es nicht ertragen können auch nur eine von Beiden zu verlieren. Meli war schwach, irgendetwas stimmte mit ihr nicht, aber Rag wusste noch nicht was es war. Auch Glaewen wirkte matt. Rag sah wie sie ins Straucheln kam als sie auf Ereinion zu ging. Die Drachendame war aufs Äußerste angespannt und besorgt, sie ließ beide Frauen nicht mehr aus den Augen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Tirzelie gesellte sich zu dem Drachen.Sie hatte alles gegeben,das wußten auch die Anderen."Es ist jetzt nicht an der Zeit nach Fehlern zu suchen.Du mußt dir auch keine Vorwürfe machen, du hast tapfer gekämpft!" sagte sie zu dem Tier.Sie war wunderschön diese Drachenfrau und Tirzelie hätte in ihren kühnsten Träumen nicht gewagt, sich solch eine Begegnung vorzustellen. Als nächstes holte die Zwergin ihre Wunschelrute aus dem Rucksack:"iIch mache mich auf den Weg, um Quellwasser zu suchen macht euch keine Sorgen!" So zog sie los. Unterwegs hielt sie immer wieder Ausschau nach Axa, wahrscheinlich hatte er sich in einer Erdhöhle verkrochen,aber um ihn brauchte sie sich keine Sorgen zu machen. Ihre Wunschelrute führte sie nach einer Stunde Fußmarsch an einen Wasserfall.Hell und klar sprudelte das Wasser über die von Mineralien bedeckten Steine,es war ein erfrischender Anblick,sie zog ihre kleinen Fellstiefel aus und badete die Füße,soviel Zeit mußte sein.Nachdem sie sich erfrischt hatte,füllte sie 7Trinkflaschen und rannte zum Lager oder das ,was davon übrig geblieben war.So eine Drachendame hatte Durst und alle Anderen natürlich auch.So kam es, dass Tirzelie insgesamt 48x rannte bis alle genug getrunken hatten und ein großer Wasservorrat im Lager angelegt war. Auf dem letzten Rückweg sammelte sie jede Menge Pilze und Wurzeln,daraus kochte sie im Lager eine kräftige Suppe.Es war jetzt wichtig,das Alle genug Flüssigkeit bekamen.Während sie sich um den 2ten Gang kümmerte knisterte es hinter ihr.Der Schreck saß ihr noch in den Knochen,als sie sich umdrehte stand Axa hinter ihr. "Axa,mein Lieber." Sie mußte weine."Wo warst du?Ich bin so froh,dass du heil davongekommen bist.Ich brauche jetzt deine Hilfe mein Freund.Sieh es gibt viele Ver- wundete,sie haben tapfer gekämpft. Ich habe alles aus dem Vogelnest beobachtet.Bitte lauf und sammel Kräuter,wenn du Spitzwegerich findest bringe reichlich, vor allem die Samen,ich werde daraus ein Müsli machen.Die Bucheckernsuppe war in der Zwischenzeit gar und Tirzelie reichte sie mit Nüssen verfeinert in die Runde.Sie aßen alle von einem Löffel,es war nichts mehr zu finden.Tirzelie entschuldigte sich,aber Fleisch konnte sie nicht bieten.Der Hase kehrte inzwischen mit viel Löwenzahn zurück,daraus bereitete Tirzelie einen Salat.Aus dem Spitzwegerich stellte sie einen Tee und eine Wundauflage her. Esst und trinkt reichlich,ich werde mit Axa Beeren sammeln gehen.Vor Einbruch der Dunkelheit werden wir wieder zurück sein.Tirzelie selbst fand an diesem Tag keine Ruhe,um zu speisen.Es ging ja hier eher um die Versorgung von Freunden,so hoffte sie,denn eigentlich kannten sie sich ja kaum.Ihr Herz sagte aber,dass sie am rechten Ort war.
Liebevoll kümmerte sich Frodo um Melilot. Er kleidete sie um und dann fütterte Frodo ihr Löffel für Löffel von der Suppe die Tirzelie gekocht hatte. Doch nach ein paar Löffeln machte sie den Mund nicht mehr auf. Dabei schmeckte die Suppe köstlich, nie zuvor hatte Frodo sowas Leckeres gekostet, wenn die Aufregung vorbei war, nahm er sich vor Tirzelie nach dem Rezept zu fragen. Meli spürte das etwas nicht in Ordnung war, sie hatte Bauchschmerzen und sie war total erschöpft. Sie schloß für einen Moment die Augen, nur ein wenig ausruhen dann würde es ihr sicherlich wieder besser gehen. Besorgt strich Frodo ihr über die Haare und beobachtete seine Liebste genau.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Brianna und Amarthwen kümmerten sich um Adêbeth. Sie befreiten ihn von seiner nassen Kleidung und zogen ihm vorsichtig, um ihm keine Schmerzen zu bereiten, frische Kleidung an. Der Eldar hing schlapp in Briannas Armen. So gerne hätte Amarthwen mehr von ihm erfahren über Arhilion, aber das war momentan nicht möglich. Die Elbin machte sich große Sorgen, was wenn es Arhilion noch schlechter ging. Sie sah ja nun zu welchen Grausamkeiten die Nekromanten fähig waren. Sie schloß ihre Augen und sah sein Bild vor sich. Würde sie ihn lebend wiedersehen?
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Tirzelie war mit Axa im Wald unterwegs. Sie lief die gleiche Strecke, wie sie die Wünschelrute Stunden zuvor geführt hatte. Wo Wasser einer Quelle entsprang, mußte es auch weitere wertvolle Dinge geben! In der Tat sammelten sie bereits auf dem Hinweg durch das dichte Gebüsch allerleih Heidelbeeren. Axa trug auf seinem Rücken eine Blechdose, die randvoll gefühlt war.Er brachte sie schnellen Fußes ins Lager und kehrte zu Tirzelie zurück.Der Bachlauf führte sie erneut zur Quelle und sie wunderte sich nicht schlecht, als sie im Flußbett wunderschöne Steine sah! "Komm Axa, laß uns eine Weile ausruhen !"sprach sie zu dem Tier . So trank der Hase frisches Wasser und Tirzelie badete ihre Füße.Sie sammelte ein paar Steine,die sie in ihren Rücksack steckte.Allerdings war der Letzte recht groß , sodaß sie ihn mit ihrem Eispickel halbierte.In der Mitte funkelte ein kleiner Teil in reinstem Gold.Es war unvorstellbar rein.Daraufhin leerte Tirzelie den gesammten Rucksack wieder aus und schlug mit ihrer unvorstellbaren Kraft in Kürze alle Steine entzwei! "Wir müßen schnell zurück Axa,es wird bald dunkel,ausserdem warten die Anderen.Laß uns Morgen wieder hierher zurückkehren!" So liefen die Beiden ins Lager brachten mehrere Dosen Beeren, Lavendel, Wildhonig und eine frohe Botschaft mit.In ihrem Kopf entstand bereits das Tarnzelt.
Sie fühlte sich unglaublich erschöpft und bat ihren Gemahl ihr etwas Miruvór zu geben, was dieser auch schnell tat. Und er war erleichtert als die Heilerin sich wieder aufsetzte. "Diese Menschen sind merkwürdig - sie werden von was Bösem und Mächtigen gelenkt" sagte sie dann leise zu Ereinion. Dieser nickte nur bejahend - er hatte das auch gespürt. Glaewen hörte was die kleine Zwergenfrau sagte und bat mit den Augen einen der Eldar ihr zu folgen - ohne das sie es merkte. Wer weiß was in diesem Wald noch für Gefahren lauerten. Und neue Freunde gleich wieder zu verlieren - das wollte sie nicht. Glaewen wusste das keine von beiden merken würde das sie beschützt wurden
Sie schaute sich um, sah das es Meli nicht gut ging- und ließ sich hoch helfen. "Wo ist mein Beutel geblieben?" fragte sie und einer der Männer reichte ihn ihr. Er war nicht beschädigt - nur Nass. "Ok - ich brauche den Kessel, Wasser und Feuer" rief sie und wieder rannte einer der Männer los um noch mehr Wasser zu holen. Das konnte man der kleinen Frau nicht zumuten - zwei weitere machten noch ein Feuer und schauten was vom Essen noch da war - und kümmerten sich darum.
Glaewen ging zu Adebeth - und war zufrieden das Amarthwen und Brianna sich um ihn kümmerten, so ging sie schnell zur Hobbitfrau, die von einem besorgten Frodo gehalten wurde. Die Heilerin untersuchte ihre kleine Freundin schnell und gründlich. Sie war besorgt und als Meli ihr erzählte wie es ihr ging, war sie es noch mehr. Tief holte sie Luft und seufzte: "Meine liebe kleine Freundin, es ist nicht gut. Dir geht es gut - aber dem Baby nicht. Es ist nicht stark genug um Leben zu können - und ich kann ihm noch nicht helfen. Dazu ist er noch zu klein. Es tut mir so leid" sanft strich sie der schockierten Frau über die Wange. "Aber ich kann dir einen Tee machen der dir hilft - und ich bleibe bei dir. Das wird eine schwere Zeit für euch" traurig schaute sie beide an.
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Als Melilot Glaewens untersuchende Hände auf ihrem Körper spürte öffnete sie die Augen. Sie hörte die Worte der Heilerin, aber sie drangen nur langsam in ihr Bewusstsein vor, so als ob ihr Geist sie davor schützen wollte. Sie schaute in Glaewens traurige Augen und sah das Tränen Frodos Wangen hinunter rannen. War alles ein böser Traum, würde sie gleich wieder erwachen und alles wäre gut? Ungläubig schaute sie Glaewen und Frodo an, kein Ton kam über die Lippen der Hobbitfrau, sie war zu keiner Regung fähig. Frodo drückte seine Liebste fester an sich, unter Tränen sagte er: "Bei meiner Heilung hatten wir Glück, das Kind überlebte die Strapatzen, aber dies nun war zuviel. Nun fühlt es sich wohl nicht mehr willkommen in unserer Welt. Ich werde ihn nie in meinen Armen halten können. Gerne hätte ich dich kennengelernt mein Kleiner." Sanft strich Frodo über Melis kleinen Babybauch, dann kuschelte er sich wieder eng an seine Liebste um ihr Trost zu spenden und ihr in dieser schweren Zeit beizustehen.
So lagen sie eine lange Zeit beieinander. Doch dann wurden Melilots Schmerzen zu stark, sie stöhnte und zog ihre Beine eng an ihren Körper. Eine Wehe nach der anderen durchflutete ihren Körper und sie wusste ja nun das am Ende dieser Schmerzen kein freudiges Ereignis stehen würde. Nach Stunden löste sich ihre innere Starre und die Tränen fanden den Weg. Melilot weinte ...
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Kurz vor der Dunkelheit kehrte Tirzelie zurück.Axa hoppelte instinktiv zu Melilot und setzte sich neben sie.Es war eine Totenstille im Lager. Tirzelie stellte die Mitbringsel in Krügen ans Feuer, für heute gab es nichts mehr zu sagen.Sie war müde und suchte sich eine verlassene Baumhöhle zum schlafen.Für diesen Abend verabschiedete sich und kündigte den Anderen für die frühen Morgenstunden die Botschaft an.
Amarthwen sass ein wenig abseits an einem Baum. Von all den Vorkommnissen war sie ganz benommen. Nicht nur, dass Melilot das Kind verloren hatte, auch der Zustand des Elben war so schlimm, dass sie kaum daran zu denken wagte, wie es um Arhilion stehen musste. War es ein Fehler gewesen, so viele andere in diese Geschichte hinein zu ziehen? War das Opfer, dass Amarthwen von ihnen verlangen musste, am Ende zu gross, war es nicht jetzt schon zu gross? Sie spürte, wie Tränen der Hilflosigkeit in ihr hochstiegen. Am liebsten wäre sie wieder das Elbenmädchen von einst gewesen, das sich um nichts zu Sorgen brauchte und deren Eltern immer alles wieder in Ordnung brachten. Doch plötzlich durchstörmten sie auch andere Gedanken. Du bist die Urenkelin Feanors! , dachte sie. Tu, was getan werden muss, und wenn es das letzte in deinem Leben ist!. Wieder entschlossen stand sie auf, und ging zu Glaewen. Leise, um niemanden zu stören, wandte sie sich an die Heilerin. "Kann ich irgend etwas helfen?"
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Sie lächelte sanft die junge Eldar an "Ich danke dir meine Liebe, aber du tust doch was. Du kümmerst dich sehr gut um unseren verletzten Gast. Mehr können wir nicht machen. Er liegt im Heilschlaf und wir können leider nur abwarten. Ich weiß das du sehr gut auf ihn aufpassen wirst. Und mach dir um uns keine Sorgen - du bist hierfür nicht verantwortlich. Deine Sorge um deinen Gefährten treibt dich voran und das ist sehr sehr nobel. Wir helfen dir da sehr gern" sagte sie dann leise zu Amarthwen und lächelte wieder. Sie konnte fühlen wie es in der jungen Frau aussah.
Dann drehte sie sich kurz zum Feuer und nahm etwas aus dem kleinen Kessel und reichte ihr dann einen Becher. "Hier - ich habe noch einen Tee gekocht. Der wird dich beruhigen und gleichzeitig den Geist schärfen. So kannst auch du schlafen und wirst merken wenn mit unserem neuen Freund etwas nicht stimmt" Wieder lächelte sie sanft und schaute ihr hinterher, als sie mit dem Becher wieder an ihren Platz neben Adebeth ging.
Müde stand die Heilerin auf und schaute noch einmal nach Melilot - diese schlief mittlerweile in den Armen von Frodo. Aber der Verlust hatte beide gezeichnet. Die Trauer saß tief und würde es noch eine ganze Zeit sein, und dagegen konnte selbst Glaewen nichts machen. Dann ging sie weiter und sah die kleine Zwergenfrau in einer Baumhöhle tief und fest schlafen. Alle schliefen sie mittlerweile - nur Ragnarik wachte aufmerksam. Sie würde sie warnen wenn Feinde sich näherten. Es raschelte etwas in einem Busch neben ihr und ohne sich um zu sehen fragte sie die Vampirin: "Konntest du ihnen folgen? Wie weit sind sie - und konnte einer seine Freunde warnen?" Brianna verzog nur leicht die Lippen zu einem Grinsen, sie sah sehr gesund und rosig aus.... keiner der Geflüchteten hatte überlebt. Aber Brianna konnte noch ein paar Informationen von ihnen bekommen - und diese waren sehr interessant!
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.