Arhilion ritt auf Feredir, Amarthwens Pferd, da er noch nicht gesund genug war, einen solchen Marsch zu durchustehen. Die Reise verlief recht ereignislos und friedlich. Wegen der vielen Verletzten und auch, weil die Zeit nicht drängte, wie auf dem Hinweg, kamen sie ein wenig langsamer voran, doch das störte die beiden nicht. So hatten sie schön Zeit, Ideen für die Hochzeit zu sammeln. "Wir sollten schnell Boten zum Meer von Rhun zu deinen Verwandten schicken, damit sie sich auch vorbereiten können." Arhilion nickte. Sobald wir auf der Burg sind, werden wir das alles machen." "Ich wünschte, meine Verwandten könnten auch kommen..." sagte, Amarthwen genau in dem Moment, als Glaewen an ihr vorbeiging.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Auch die Hobbits machten Pläne wen sie alles zur Hochzeit einladen wollten. "Ich würde an unserem Ehrentage so gerne Sam, Merry und Pippin wiedersehen. So lange habe ich die Drei nicht mehr gesehen" sagte Frodo wehmütig. Die Vernichtung des einen Ringes hatte Sam und Frodo sehr nah zusammen gebracht, ohne Sam hätte Frodo es damals nicht geschafft. Alte Erinnerungen an das Abenteuer kamen bei dem Hobbit hoch. Meli spürte seine Traurigkeit und nahm ihn sanft in die Arme. "Ich würde mich sehr freuen wenn die drei kommen würden. Lass uns gleich nach unserer Rückkehr einen Boten zu ihnen nach Hobbingen schicken. Meinst du Aragorn würde uns vielleicht auch die Ehre geben?" Gerne würde Meli den König von Gondor und seine Frau Arwen wiedersehen. Eine tiefe Freundschaft verband den Menschenkönig und die zwei Hobbits. Frodo nickte zustimmend. Sie beschloßen auch Aragorn eine Nachricht übermitteln zu lassen.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Sie empfand als sehr angenehm ruhig und friedlich nach Hause zu reisen. Ragnarik hatte schon Nachrichten zur Burg gebracht und kam mit Nahrung, Wein und Medikamenten beladen zurück. So konnte Glaewen auch die letzten Verletzungen und Wunden richtig versorgen. Bald schon waren alle Verletzten fast wieder gesund. Ereinion genoss ebenfalls die ruhige Reise und Zweisamkeit mit seiner Frau. Er freute sich sehr das seine Verwandte einen festen Bund eingehen wollte - und begrüßte es auch. Es würde eine weitere Bindung zwischen Noldor und Sindar sein. Denn eigentlich waren sie alle ein Volk!
Glaewen lächelte leise bei den Worten von Amarthwen. Sie konnte den Wunsch gut verstehen - eine Hochzeit ohne die Eltern, war irgendwie keine Hochzeit. Und sie dachte an die eigenen Trauungen - besonders gern an die letzte. Sie würde mit ihrer Mutter und den Eltern der neuen Freundin reden - Ragnarik würde sie sehr schnell nach Valinor bringen. Und so konnte sie auch ihre Eltern wiedersehen.
So kamen sie an den Waldrand und die Weggabelung - hier würde die Gruppe sich trennen. Die Verschleppten würden durch das Dorf und dann weiter zu ihren Heimatorten ziehen. Die Rettungstruppe hatte nur noch einen kurzen Weg rauf zur Burg. Der Abschied war herzlich und voller Dankbarkeit, und schnell. Jeder wollte so schnell wie möglich nach Hause. So kam ein sonniger Nachmittag und sie sahen die Burg in der Sonne vor sich stehen. Kinderlachen war zu hören und ein strenger Ruf von Erestor der zur Ordnung rief. Die zwei Mütter schauten sich an und grinsten dann breit. "Bereit für den Alltag meine liebe Freundin?" fragte Glaewen Melilot. Und dann liefen beide Frauen zu ihren Kindern...
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Melilot lachte herzhaft: "Klar bin ich bereit für den Alltag." Sie freute sich ihre Kinder endlich wiederzusehen. Als die Gruppe den Weg zur Burg hochlief hatten die Kinder es flugs gesehen und stürmten auf ihre Eltern zu. Meli schloß Findegon und Frodo Kiríann in die Arme. "Wie geht es euch? Was habt ihr erlebt? Erzählt uns davon!" Tausend Fragen stürmten auf die Hobbiteltern ein. Meli und Frodo lachten: "Lasst uns doch erst einmal in Ruhe ankommen." Mit den Kindern auf dem Arm gingen sie dann in die Burg hinein.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Amarthwen und Arhilion sahen der stürmischen Begrüssung zu. Sie freuten sich mit den beiden Müttern, die ihre Kinder endlich wieder in die Arme nehmen konnten. Danach gingen alle in die Burg, wo schon eifrig daran gearbeitet wurde, den Ankömlingen ein Mahl auzutragen. Die Nachricht hatte sich schnell herumgesprochen und alle wurden mit Fragen durchlöchert. Die Taten der Nekromanten wurden zuerst mit Unglauben, dann aber mit grosser Wut und Trauer aufgenommen. Nach dem Essen nahmen Amarthwen und Arhilion ihr Gepäck und richteten sich in Amarthwens Zimmer ein. Das Bett würde gross genug für beide sein. Arhilion blickte mit einem Grinsen vom Bett zu Amarthwen und wieder zurück. Sie stupste ihm auf die Nase. "Warte bis heute Nacht, da können wir alles nachholen..." Nachdem sie sich eingerichtet hatten gingen sie wieder hinunter zu den anderen. Anscheinend hatte die Nachricht der Hochzeiten die Runde gemacht, denn mehrere Leute gratulierten Amarthwen und Arhilion zur Verlobung.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Findegon und Kiríann hatten auf dem Schoß ihrer Eltern den überstandenen Abenteuern gespannt und mit großen Augen gelauscht. Jede Einzelheit wurde dort natürlich nicht erzählt, denn manche Dinge waren für Kinderohren echt nicht bestimmt. "Mama es ist schön das ihr wieder da seid und das ihr Arhilion retten konntet" flüsterte Kiríann ihrer Mutter ins Ohr. Das es demnächst eine große Hochzeitsfeier mit zwei Brautpaaren geben würde löste Jubelrufe aus. Alle freuten sich auf das Fest und schon wurden die anfallenden Arbeiten verteilt. Die Hobbits sandten Boten nach Minas Tirith und Hobbingen. Würden ihre Freunde zur Hochzeit kommen?
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Auch Amarthwen und Arhilion waren mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Sie schrieben Einladungen an Arhilions Familie in Rhûn, und auch die verbliebenen Elben in Bruchtal, den grauen Anfurten und Lorien wurden eingeladen. Die meisten waren ohnehin irgendwie mit Arhilion oder Amarthwen verwandt. Schon wenige Tage später kam eine Nachricht, dass Arhilions Verwandte und Freunde auf dem Weg waren und in etwa einer Woche eintreffen würden. Sofort begannen Vorbereitungen für die Gäste, man wollte sich von der schönsten Seite zeigen. Amarthwen wurde zunehmend nervöser.
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!
Nun ging es also bald los, aber vorher wollte die Heilerin noch einige Dinge erledigen. So kam es das sie an diesem Morgen in der Küche verkündete, dass sie mit Ragnarik ein paar Stunden weg sein würde. Alle schauten sie an und wollten wissen wohin sie denn wolle."Erstens - das geht euch nichts an, zweitens - hab ich einige Kräuter nicht mehr, und hier wachsen sie nicht. Also brauche ich Rag. um dahin zu kommen, drittens will ich mir ein Kleid machen lassen und habe einen Termin bei meiner Schneiderin. Seid ihr nun zufrieden" fragte sie mit gespieltem Ernst. Und grinste dann - wegen der betroffenen Gesichter. Und ihr Mann grinste ihr schelmisch zu - er wusste was sie vor hatte.
So zog sie sich nach dem Frühstück warm an und bestieg den Sattel auf Ragnarik´s Rücken, auf einen stummen Befehl hin sprang diese in die Luft, breitete ihre Flügel aus - und war verschwunden. Natürlich wollte Glaewen auch zur Schneiderin - aber das diese, genau wie die benötigten Kräuter - in Valinor war, das brauchten die anderen nicht zu wissen. Schnell ging es durch das Dazwischen und sie waren innerhalb von 3 Atemzügen über Valinor. Sie landete vor dem Haus ihres Vaters und Celebrien´s - und wurde dort stürmisch begrüßt. Elrond freute sich sehr sie zu sehen und fragte was Väter so fragen und wissen wollen. Nach einer guten Stunde begleitete er sie zum Tanniquiel, um dann an dessem Fuß erstmal Abschied von ihr zu nehmen. Er würde sich für sie um die Kräuter und Sonstiges für die Heilerstube kümmern. So stieg Glaewen allein zu der Wohnung ihrer Mutter hinauf. Mit ihrem Gemahl Manwe wohnte sie auf dem höchsten Berg. Auch hier wurde sie bereits erwartet und direkt zu Varda geführt.
Auch Mutter und Tochter begrüßten sich herzlich - und wieder mußte sie erzählen was so passiert war und warum sie gekommen war. Zum Schluß hin kam sie dann zu ihrer Bitte - das die Eltern von Amarthwen und auch ihre Großeltern (sofern sie noch lebten) für ein paar Tage nach Mittelerde zurück kehren durften - vorausgesetzt das diese das auch wollten. Varda ließ eine Nachricht an diese bringen. Celebrimbor lebte ja nicht mehr, und aus Mandos Hallen war er noch nicht zurück gekehrt. Feaonor würde niemals wieder geboren werden - das war die Strafe für seine Taten. Nach kurzer Zeit kamen die Diener mit Nachrichten zurück. Amarthwens Eltern würden gern bei der Hochzeit ihres Kindes in Mittelerde sein, doch ihre Großmutter verband zuviel Leid mit einer solchen Rückkehr und würde nicht kommen. Aber sie ließ ihrer Enkelin ein Geschenk zukommen.
So gaben Varda und Manwe das Einverständnis zur Reise und es wurde abgesprochen wann Ragnarik sie holen und wieder zurück bringen würde.Da nun auch das geklärt war, lächelte Glaewen glücklich und verabschiedete sich von ihrer Mutter und Manwe. Dann stieg sie den Berg wieder hinab und ging zur Schneiderin. Dort suchte sie sich einen schönen königsblauen Stoff für ein neues Gewand aus. Während des Abmessen und Abstecken´s plauderten die Frauen über den neuesten Klatsch aus Valinor. So wurde langsam Abend und sie ging wieder zum Haus ihres Vaters. Dort wurde sie schon zum Essen erwartet, wieder wurde viel geredet und auch gelacht. Gildor war mit seiner Frau auch dabei und so konnten sie die Hochzeit seiner Tochter und einiges anderes besprechen. Es war dunkle Nacht als Glaewen wieder auf den Rücken der großen Drachendame stieg. "Bring uns so nach Hause das ich den Kindern noch gute Nacht sagen kann - dann ist die Nacht auch länger und ich kann gut schlafen" sagte sie ihr und Rag brummte zustimmend. Wieder stieg sie auf und nach einer kurzen Runde über dem Ort sprang sie ins Dazwischen - und war in 3 Atemzügen über der abendlichen Burg.
Dort wurde sie schon erwartet - weil jeder wissen wollte wo sie überall gewesen war. "Das hab ich euch doch heute Morgen schon gesagt" brummelte sie und reichte ihrer großen Tochter den Beutel mit den Kräutern und Dosen, Gläsern und Beuteln. "Bitte stell den so in meine Apotheke - ich räum es morgen weg. Ich danke dir mein Herz" sagte sie und brachte die beiden Jüngeren ins Bad, um bei der Abendtoilette aufzupassen. Die dritte kam auch dazu und bald waren alle drei im Bett. Dann ging sie zu ihrem geliebten Mann in ihr Zimmer und küßte ihn sanft. "Hat alles geklappt?" fragte Ereinion sie leise, sanft lächelnd und Glaewen nickte ihm zu. "Ja, alles ist organisiert und wird auch klappen. Ich hole nächste Woche mein Kleid ab und bring Gildor und seine Frau dann mit." flüsterte sie ihm ins Ohr. "Aber nun lass uns ins Bett gehen" hauchte sie in sein Ohr und er grinste nur...
Ich komme aus dem Licht und von den Sternen, ich bin alles und nichts - aber gern dein Freund für die Ewigkeit.
Am nächsten Tag ging Meli ins Dorf hinunter um Stoff zu kaufen. Für Frodo fand sie einen dunkelblauen Samtstoff und für sich einen zartgelben Stoff mit eingesticktem Blütenmotiv. Sie nahm soviel Stoff, dass es für die Kinder auch noch reichen würde. Zuhause angekommen begann sie sogleich mit dem Nähen.
Merry lief aufgeregt zu Sams Smial. "Hast du auch eine Einladung erhalten?" Sam lächelte und nickte. Er freute sich auf ein Wiedersehen mit seinem Freund. Die drei Hobbits und ihre Familien machten sich sofort auf den Weg, denn bis zur Burg waren es einige Tagesreisen. Aus Minas Tirith hatten sich Aragorn, Arwen und ihre Kinder ebenfalls auf den Weg gen Düsterwald aufgemacht. Gerne gab der König von Gondor seinen kleinen Freunden die Ehre bei ihrer Hochzeit anwesend zu sein.
Gib mir Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann. Gib mir Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir Weisheit eines vom anderen zu unterscheiden.
Mittlerweile waren die Antworten auf Amarthwens Einladungen eingetroffen. Die meisten Elben der grossen Elbenstätten waren mittlerweile in die unsterblichen Lande gereist. Noch 5 Elben aus Bruchtal, 7 aus Lorien und 4 von den Grauen Anfurten würden auf das Fest kommen können. Hingegen würden von Arhilions Verwandtschaft alle kommen, die noch nicht nach Valinor gegangen waren, immerhin 19 Gäste. Doch ein anderer Gedanke liess Amarthwen nicht los, ihr Hochzeitskleid. Bis jetzt hatte sie noch keine Vorstellung wie es aussehen sollte, und obwohl sie viele Stoffe gesehen hatte, die ihr gefielen, konnte sie sich noch nicht für einen entscheiden. Wieder einmal ging sie durch den Stoffladen im Dorf. Sie liess sich die Samt- und Seidenstoffe durch die Finger gehen. Der Verkäufer kam aus dem Hinterzimmer angelaufen. "Herrin, eben heute Morgen ist neue Ware angekommen. Ich habe verschiedene Elbische Stoffe eingekauft, von denen ich denke, dass etwas für Euch dabei sein könnte." Amarthwen folgte ihm ins Hinterzimmer. "Ich bin noch nicht dazu gekommen, sie vorne im Verkaufsraum auszustellen." Entschuldigte er sich rasch. Amarthwen besah sich die Stoffe. Eine weisse Seide sprang ihr sofort ins Auge. Tausende kleiner Perlen und Diamanten war darauf gestickt. Das war der perfekte Stoff für ihr Hochzeitskleid! Weiter sah sie noch einen dunkelgrünen Brokatstoff, der Arhilion wunderbar stehen würde, sowie noch weitere verschiedene wertvolle Bahnen, die für Untergewänder, Verzierungen und ähnliches benötigt werden würden. "Wieviel kosten alle diese zusammen?" fragte Amarthwen den Verkäufer. Dieser rechnete kurz. "Eigentlich 3500 Goldstücke, aber da ihr soviel auf einmal kauft mache ich euch einen Spezialpreis: 2000 Goldstücke. Oder besser gesagt 1500, also Hochzeitsgeschenk." Er lächelte freundlich. Amarthwen war überwältigt. Sie gab dem Verkäufer das Geld und liess sich die Ware von dessen Gehilfe auf die Burg bringen. Dort fand sie Melilot schon tief in Näharbeiten vertieft. "Darf ich mich dir anschliessen? Ich habe auch endlich passende Stoffe gefunden..."
A Eruchîn, ú-dano i faelas a hyn an uben tanatha le faelas!